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 Die portugiesische Pirelli-Runde der MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2023 wird Fans, Fahrern und Paddock-Personal nach dem titanischen Kampf zwischen zwei Schwergewichten noch lange in Erinnerung bleiben, während die darauffolgende Runde in Jerez ebenfalls aus dem Rahmen fiel. Alvaro Bautista (Aruba.it Racing – Ducati) und Toprak Razgatlioglu wechselten sich in Portimao rund 35 Mal an der Spitze ab, in Jerez waren es in der zweiten Hälfte des zweiten Rennens 38 Mal, und das in einer Rivalität, die immer voller Respekt war. Es ist auch schon früher passiert, deshalb haben wir hier einige der denkwürdigsten Momente zusammengestellt.

Estoril Race 1, 2022 – ein Vorzeichen für die Zukunft in Portugal

Nachdem es zunächst ein Kampf zwischen Razgatlioglu und Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) war, als die beiden nach ihrem berühmten Zusammenstoß und Sturz in Assen zum ersten Mal auf der Strecke waren, kämpfte sich Bautista von über zwei Sekunden Rückstand heran. Razgatlioglu und Rea tauschten Runde um Runde die Plätze und berührten sich sogar in Kurve 6. Doch ein Fehler von Rea ließ die #19 von Bautista auf P2 durch, und sowohl er als auch der amtierende Weltmeister Razgatlioglu zogen in den letzten Runden davon. Bautista konnte sich auf der Geraden kurzzeitig absetzen, doch Toprak bremste stark. In der letzten Runde wurde Bautista jedoch von der Ducati-Power auf der Zielgeraden überholt, was als Vorspiel für das diente, was eineinhalb Jahre später 315 km weiter südlich folgen sollte. 

Portimao Superpole Race, 2023 – der Trailer vor dem Film

Zu Beginn des Tages bekamen wir einen Vorgeschmack auf das, was kommen würde, denn das Superpole Race war auch ein Kampf mit offenem Visier. Vielleicht war es aber auch zu erwarten, denn das kürzere 10-Runden-Rennen bietet immer Chancen – schauen Sie sich 2022 an Razgatlioglu einen der besten Rennsiege seiner Karriere holte. Im Superpole-Rennen in diesem Jahr war es ähnlich, und obwohl er die ganze letzte Runde über in Führung lag, war der letzte Sektor für Bautista zu stark, als dass der Türke ihm hätte standhalten können, und er schlug ihn auf dem Weg zur Ziellinie. Razgatlioglu war damals wütend... 

San Juan Superpole Race, 2022 – ein wahrer Tango in Argentinien

Das San Juan Superpole Race des vergangenen Jahres war das letzte in einer Reihe von Kämpfen zwischen Bautista und Razgatlioglu in ihrem Duell um die Krone - ein entscheidendes Rennen, um den Titelkampf so weit wie möglich auszudehnen. In diesem Rennen war auch Jonathan Rea dabei, der in Kurve 1 einen Fehler machte, als er in Führung lag, und alle drei fuhren in den letzten drei Runden Kopf an Kopf. Toprak überholte in Kurve 1 Bautista, während der Spanier sich auf der Gegengeraden absetzen konnte. In der letzten Runde verbremste sich Razgatlioglu in Kurve 8 (wo er in Runde 1 des ersten Rennens gestürzt war) und drängte Bautista ab, aber es reichte zum Sieg.

Most Race 2, 2023 – das verrückteste Spätbrems-Manöver aller Zeiten 

Vor dem Sonntag in Portimao dachten wir, dass dies das Rennen war, in dem Toprak Razgatlioglu seine bisher verrückteste Entschlossenheit demonstrierte, nachdem er sich in Kurve 13 und 16 Runden vor Schluss an die Spitze gekämpft hatte. Runde für Runde zog Bautista an ihm vorbei und lag auf der Startgeraden oft in Führung, aber Razgatlioglu blieb unglaublich hartnäckig, ließ die Bremsen los und erreichte den Scheitelpunkt von Turn 1 immer als Erster. Acht Runden vor Schluss änderte Bautista schließlich seine Taktik und ging nach innen. Das Überholmanöver des Jahres ging jedoch an die #54, die außen herum fuhr und in der ersten Schikane in Führung ging. Nachdem er sich in den nächsten zwei Runden abgesetzt hatte, war es ein unglückliches Ende für Razgatlioglus Angriff, denn ein Hinterreifenschaden beendete sein Rennen am Ausgang von Turn 2. 

Portimao Race 2, 2023 – 35 Überholmanöver in einem unmittelbaren Klassiker 

Das Rennen 2 in Portimao ist nicht nur ein echter WorldSBK-Klassiker, sondern nach den Worten von Andrea Dosoli auch eine der größten Motorsport-Schlachten der letzten Jahre. Razgatlioglu wusste, dass er sein Bestes geben musste, um mit Bautista mithalten zu können. Der Spanier war in der Lage, ihn zu überholen oder mit einer brillanten letzten Kurve und einem Top-Speed auf der Geraden selbst im Rennen zu bleiben. Von der ersten Runde bis zur Zielflagge gab es 35 Überholmanöver, und trotz einer unglaublichen Anstrengung musste sich der Champion von 2021 dem WM-Führenden auf der letzten Runde um nur 0,126 Sekunden geschlagen geben - das zwölfte Mal, dass der Türke um weniger als eine halbe Sekunde geschlagen wurde. Die Szenen der Enttäuschung, des Jubels, aber auch des Sportsgeistes, des Respekts und der guten Rivalität unmittelbar nach dem Rennen erinnerten an viele andere Rennen, in denen diese modernen Rivalen weiterhin um den Titel kämpfen.

Jerez Race 2, 2023 – 38 Überholmanöver im Kampf um die Führung und eine späte Wende

Die Meisterschaft war bereits entschieden, Toprak Razgatlioglu fuhr sein letztes Rennen für Yamaha und Alvaro Bautista war - nach den Titelfeierlichkeiten am Samstag - für das letzte Rennen des Jahres zurück in Gelb. Jonathan Rea fuhr ebenfalls sein letztes Rennen für Kawasaki und führte, bis er mit einer Sekunde Vorsprung stürzte. Das beförderte die Protagonisten von Portimao auch in Jerez ins Rampenlicht: Bautista gegen Razgatlioglu, Teil zwei. 38 Überholmanöver für die Führung, alle bis auf drei Kurven - Kurve 3, Kurve 4 und Kurve 7 - wurden zum Überholen genutzt, und dennoch gingen beide in die letzte Kurve des Jahres, bei der nichts als ihr persönlicher Stolz auf dem Spiel stand. Bautista versuchte es auf der Innenseite, überholte und Toprak fuhr zurück, nur um am Ausgang der letzten Kurve die Grünfläche zu berühren - das einzige Mal im ganzen Rennen - was ihn auf den zweiten Platz brachte, während Bautista den letzten Sieg des Jahres 2023 holte.

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